Es ist Freitag, der 13. - für manch abergläubische Menschen ist das ein schlechtes Omen, für andere wiederum ein Tag und eine Zahl wie jeder andere.
Und ja, es ist der Anreisetag zum ECHO-Herbstwochenendtreffen im thüringischen Reudnitz.
Die Christliche Ferienstätte Reudnitz ist für uns ECHOs bis Sonntag, den 15. Oktober, wieder mal ein perfekter Gastgeber.
Für uns waren 24 Plätze reserviert, leider konnten nur 19 Teilnehmer, darunter drei Kinder, kommen.
Der Gründe gab es mehrere – Krankheit, Urlaub, Arbeit, Familienfeier, lange Anreise und mehr.
Für mich persönlich war dieses Treffen mit einem etwas eigenartigen Gefühl verbunden.
Ulrike und Florian konnten wegen Krankheit sowie Urlaub nicht daran teilnehmen. Das hatte dann auch organisatorische Auswirkungen.
Denn beide hatten bei früheren Treffen in Reudnitz sonst immer die Bahnfahrer von den Bahnhöfen abgeholt.
Dankenswerterweise sprangen kurzfristig Annegret Klein und Uwe Noack ein und holten im Laufe des späten Nachmittags einige Teilnehmer
von den Bahnhöfen Gera und Werdau ab.
Leider hatten zwei Teilnehmerinnen nach dem Aussteigen an den Bahnhöfen in Werdau Probleme mit der Weiterreise nach Reudnitz.
Eine war wegen geänderter Bahnfahrzeiten deutlich zu zeitig da und die andere in Werdau einen Bahnhof zu früh ausgestiegen.
Und niemand da, um sie mit dem Auto abzuholen. Ach, es ist ja Freitag, der 13.
Aber durch glückliche Fügungen sind beide Teilnehmerinnen doch noch rechtzeitig vor dem Abendessen in der Christlichen Ferienstätte Reudnitz angekommen.
Nachdem wir alle unsere Zimmer bezogen und bei einem leckeren Abendessen gestärkt haben,
trafen wir uns im Gruppenraum zu einer Begrüßungs- und Informationsrunde.
Nach einer kurzen Begrüßung lud Annegret Klein zu einem stillen Gedenken an Elisabeth (gest. am 17. Juni 2023) ein.
Auf dem Tisch erinnerten ein großes Porträt und eine Freundeskreis-Plastik mit einem Teelicht an Elisabeth.
So war sie immer in Gedanken bei uns.
Im Anschluss gab es von mir noch einige Informationen zum Haus sowie zum geplanten Ablauf des Wochenendes.
Danach war Zeit zum Erzählen oder Baden. Aber schon recht bald, jedenfalls vor 23 Uhr, waren alle auf ihren Zimmern.
Nun gebe ich die Feder und das Tintenfass an meinen Namensvetter Uwe (Noack) weiter, damit er über den Sonnabend berichten kann ...
Ja, da mach ich nun mal etwas weiter.
Der Samstag begann mit einem interessanten Technikvortrag durch Bernhard Großkopff.
Es war ein Thema, welches wir uns diesmal gewünscht hatten, gab es doch leider viele Ungereimtheiten bei der Anwendung moderner
Kommunikationsmittel für uns Schwerhörige.
Es stellte sich ganz klar heraus, dass längst nicht jedes Hörgerät mit jedem Handy zusammenarbeiten wollte.
Schuld daran war das ASHA-Protokoll, welches von Android zwar entwickelt und freigegeben wurde,
aber die Hersteller aller Android-Handys geben dieses ASHA-Protokoll nur für die hochpreislichen Handys frei.
ASHA steht für "Audio-Streaming over Bluetooth Hearing Aids" (deutsch: "Audiostreaming über Hörgeräte mit Bluetooth").
Bei den iPhones besteht das Problem nicht, denn das Hören mit Hörgeräten und CI´s ist bereits in deren Betriebssystem integriert.
Nach der Mittagspause fuhren wir in Fahrgemeinschaften nach Greiz, um an einer Stadtführung teilzunehmen.
Unser Gäste-Guide, Frau Sabine Pinks wurde mit unserem FM-Mikro ausgestattet – und sie freute sich, das sie mal nicht so laut sprechen musste,
damit sie von allen verstanden wird.
Die Führung startete im Unteren Schloss, ging weiter zur Evang.-Luth. Stadtkirche St. Marien,
von dort zur Hauptwache und von dort weiter in die Altstadt.
Wir waren echt erstaunt, dass Greiz über so viel interessante Bausubstanz verfügt – vor allem aus der Zeit des Jugendstils.
Besonders interessant fanden wir den Standort der ehemaligen Gaststätte "Zum Tunnel".
Durch den Tunnel konnte man von der Thomasstraße direkt in die Marktstraße laufen.
Die schelmische Figur daran galt damit als das "Tunnelwappen".
Es gab viele wunderbare Facetten in der Gestaltung der Fassaden, einige waren leider noch nicht restauriert.
Aber viele Gerüste und "eingepackte" Häuser lassen auf ein späteres schönes Erscheinungsbild hoffen.
Viele wunderbare Fassaden kann man hier gar nicht alle präsentieren – eher bietes es sich an,
bei einem der nächsten ECHO-Treffen diese an einem Abend an die Wand zu werfen … aber ein Greizer Muster aus der alten Textilfertigung
(welche Greiz seinerzeit berühmt und reich machte) – das sollte hier mit erwähnt werden.
Und nun schreibt Uwe Eismann wieder weiter ...
Der Sonntagmorgen begrüßte uns mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein. Die Wiese hinter dem Gästehaus war mit Rauhreif überzogen.
Nach einem reichhaltigen Frühstück besuchten wir den 10 Uhr stattfindenden Gottesdienst im Hause.
Dieses Mal fand es ausnahmsweise im alten Saal in kleinerer Runde statt. Dabei waren unsere Gruppe, die Hausmitarbeiter und einige wenige Bewohner des Ortes.
Durch den Gottesdienst führte der Gemeinschaftsprediger Bernd Günther aus dem nahen Fraureuth.
Seine Predigt war über die FM-Anlage gut zu verstehen. Er hat sich mit dem Sprechen auch viel Mühe gegeben.
Nach reichlich fünf Wochen muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich partout nicht mehr weiß, worüber er gepredigt hat.
Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst durch die Hausmitarbeiter mit Klavier, Gitarre und Flöte.
Wieder in unserem Gruppenraum trafen wir uns ein letztes Mal und jeder konnte seine Meinung zum Ablauf des Wochenendes sagen.
Nach einem schmackhaften Mittagessen reisten die ersten gegen 12.30 Uhr ab. Etwa eine Stunde später holte mich mein Bruder mit dem Auto.
Mein erleichtertes Fazit nach dem Wochenendtreffen: Ende gut, alles gut.
Wir sehen uns hoffentlich alle gesund und munter zum Frühjahrestreffen vom 26.-28. April 2024 im Kloster Donndorf.