Das Frühjahrstreffen fand dieses Jahr seit 1998 zum ersten mal wieder in Erfurt statt.
Da der Kirchenkreis Erfurt das Tagungsheim Lutherpark leider aufgegeben hat und dieses nun vor sich hin verfällt,
besuchten wir dieses mal die Begegnungsstätte „Haus Luisenpark“ der Lebenshilfe Erfurt.
Bei dem Haus handelt es sich um eine sehr moderne Unterkunft. Die ehemalige Villa, die bis zum Ende der DDR als Kinderheim genutzt wurde, ist kaum noch zu erkennen.
Moderne angebaute Flügel bieten viel Platz und einen angenehmen Aufenthalt. Mit einem Aufzug sind alle Etagen leicht zu erreichen.
Das Haus liegt am Südrand der Stadt Erfurt, wie der Name schon sagt, in einem der vorgelagerten Parkanlagen, dem Luisenpark.
Die Gera fließt direkt vor dem hauseigenem Garten und besonders Mutige können hier aus der alten Erfurter Dreienbrunnenquelle trinken.
Macht die Inschrift in der Quelleinfassung noch Hoffnung auf Gesundheit, Jugend und Schönheit, relativiert dies ein kleines Hinweisschild, das meint, auf chemische Verunreinigungen hinweisen zu müssen, damit man nicht zu viel trinkt.
Das Haus ist gut mit Bus und Auto zu erreichen, so dass auch fast alle pünktlich eingetroffen sind und ihre Zimmer bezogen haben.
Wir haben wie immer mit dem Abendbrot am Freitag begonnen, bei dem wir durch den Koch persönlich in die Speisen eingeführt wurden.
Am Abend ging es wieder hoch her. Gibt es doch immer viel zu erzählen, wenn man sich endlich wieder trifft.
Am Samstag stand dann nach einem Frühstück in dem großzügig verglasten Speiseraum des Hauses wieder unsere Jahresmitgliederversammlung an.
23 Mitglieder waren angereist. Neben einem Überblick über das vergangene Halbjahr hat uns Uwe in gewohnt perfekter Weise auch über den Stand der Finanzen informiert,
so dass es für niemanden ein Problem war, den Vorstand für diesen Zeitraum zu entlasten. Danach wurde erneut über das immer noch offene Problem der Zukunft von Echo gesprochen.
Es zeigte sich, dass immer noch ein starker Bedarf und auch der Wille an der Fortführung unserer Gruppe besteht.
Auch haben sich eine Reihe von Mitgliedern gefunden, die bereit wären, auch weiterhin die Aufgaben des Vorstandes zu übernehmen.
Dies stimmt optimistisch. Bleibt zu hoffen, dass der Vorstand in Vorbereitung auf die nächste Wahl und bei der Planung des weiteren Weges von Echo auch weiterhin kräftig aus der Gruppe Unterstützung findet.
Nach dem Essen und einer kurzen Mittagsruhe hat sich die Gruppe nach Interesse, Stehvermögen und Alter zu verschiedenen Unternehmungen aufgeteilt.
Eine Gruppe erkundete den direkt am Haus anschließenden Dreienbrunnen- und Luisenpark. Eine gemütliche, liebevoll gepflegte Parkanlage, durch die sich die Arme des Flusses Gera und des Erfurter Flutgrabens schlängeln.
Die ersten Beete blühten bereits und auch das Café am Esbachteich luden zum Verweilen ein.
Auch an der „Lügenbrücke“ soll es keine Opfer gegeben haben (nach einer Erfurter Sage sollen hier Leute, die am Tag zuvor gelogen haben, durch die dünnen Bretter brechen).
Die zweite Gruppe machte sich mit den Kindern auf den Weg zur Erfurter Gartenbauausstellung, kurz der EGA. Hier galt es, den Spielplatz unsicher zu machen.
Auch hier gab es die ersten Blumenbeete zu bestaunen. Leider war entgegen der Ankündigungen im Internet die Pflanzenschauhäuser mit Amazonashalle, Kakteenhaus und Schmetterlingshalle u.a. leider geschlossen.
Hier machen sich eben auch schon die Bauarbeiten für die Bundesgartenschau 2021 bemerkbar.
Die letzte Gruppe nun stürzte sich bei dem guten Wetter mutig in die Touristenströme der Erfurter Innenstadt.
Nachdem dann auch die letzten die Tiefgarage am Erfurter Petersberg erreicht hatten, konnten wir Dom und Severikirche bestaunen.
Die Doppelkirchenanlage auf dem Erfurter Domberg kann mit so mancher Besonderheit punkten und ist auch von seiner breit gezogenen Baugeschichte über mehrere Jahrhunderte recht interessant.
Nach dem Abendbrot gab es noch einen kleinen Vortrag. Dazu hatten wir Claudia Oelze aus Erfurt eingeladen.
Sie ist eine Gebärden-Dolmetscherin, die viele Jahre beim Christophoruswerk mit Menschen mit Einschränkungen zusammen arbeitet.
Sie machte uns auf neue Bewegungen und Trends im Behindertengesetz aufmerksam und gab unter anderem so manchen guten Tipp zu Behindertengrad und Schwerbehindertenausweis.
Wer wollte, konnte eine Broschüre mitnehmen, in der noch einmal sehr ausführlich dazu Stellung genommen wird. Viele Fragen bekamen eine Antwort und wohl keiner war am Ende „dümmer“ als am Anfang.
Im Anschluss gab es wieder einen gemütlichen Abend, bei dem bis spät in die Nacht heftig diskutiert, genascht, geschwatzt und Bilder ausgetauscht wurden.
Viel zu schnell war Sonntag. Nach dem gemeinsamen Frühstück ging es dann wieder in den Gemeinschaftsraum.
Leider konnten wir niemanden aus Erfurt finden, der unsere Andacht übernehmen wollte und so vielleicht auch etwas über das Leben der Schwerhörigen erfahren hätte können.
Auf Elisabeth ist aber Verlass, so dass wir nicht ohne Gottes Wort die Heimfahrt antreten mussten. In der anschließenden Abschlussrunde, nur wir Schwerhörigen unter uns,
wurde noch einmal viel Dank ausgesprochen und auch Mut gemacht, in die Zukunft zu blicken. So konnten alle nach dem Mittagessen einen gesegneten Heimweg antreten.
Auch hier noch einmal ein Dankeschön den vielen Vorständlern und Freiwilligen, die doch so oft recht unbemerkt immer wieder diese für alle schönen Treffen vorbereiten.
Freuen wir uns auf das nächste Treffen
Wolfgang